Zwischen den Regalen mit: Daniela

von | Jan 14, 2021 | Konsum + Zufriedenheit

Inmitten von Stiften, Kalendern, Papieren und allerlei anderer Schreibwaren läuft wahrscheinlich irgendwo Daniela durch den Laden. Manchmal findet man sie zwischen den Regalen, manchmal an der Kasse und ganz oft auch am roten Infotresen. Seit Juli 2019 arbeitet sie in der Papeterie-Abteilung bei Modulor. Dort ist sie nicht durch Zufall gelandet. Denn die Leidenschaft für Schreibwaren und den Verkauf entstand in Japan, wo sie sechs Jahre lang gelebt hat. Welches Modulor-Produkt sie absolut sinnlos findet, was für ein Material sie am besten verkörpert und was Du sonst noch über Daniela wissen solltest, erfährst Du hier und jetzt.

Was genau machst Du eigentlich bei Modulor?

Den Kunden zur Seite stehen und ihnen dabei helfen, Ideen und Wünsche in die Tat umzusetzen oder einfach nur bei der Suche zu helfen, das ist nur ein Teil meiner Aufgaben. Offiziell bin ich Verkäuferin, helfe dabei allen, die meine Hilfe benötigen, sowohl Kunden als auch meinem Team. Ich fülle Regale auf, sorge für die Aktualisierung der Preisauszeichnungen und dass alles wieder dort liegt, wo es liegen soll. Gerne hole ich auch mal “Verlorengegangenes” unter den Regalen hervor – was man da alles so findet! Eine willkommene Abwechslung zum ständigen Laufen durch den Laden ist die Tätigkeit an der Kasse, wo ich einen letzten Blick auf die “Ausbeute” werfen kann und mich nicht selten frage, was aus den Materialien wohl am Ende entstehen wird.

Daniela Verkäuferin bei Modulor zeigt uns ihre Lieblingsprodukte

Modulor ist für Dich …

… ein inspirierender Ort. Schon als Kundin hab‘ ich mich gerne dort treiben lassen und bin auf so manche Idee gekommen. Mit den vielen kreativen Kollegen an meiner Seite geht es mir ähnlich: Da bekomme ich gleich Lust und Energie, selbst wieder zu malen oder zu gestalten.

Dein Lieblingsort in Berlin?

Ich wohne in Friedrichshain und liebe meinen quirligen Kiez, mit seinen Menschen, den kleinen Parks und den quietschenden Straßenbahnen. Der Blick von der Modersohn-Brücke auf die Stadt ist nach wie vor mein Highlight. Besonders, wenn die Sonne gerade untergeht ist das einer der schönsten Berlin-Momente für mich – immer wieder.

Wenn Dein Job und alltägliche Arbeit verfilmt werden würde, wie würde wohl der Titel lauten?

“Zwischen den Regalen” finde ich schon sehr treffend formuliert, würde aber wahrscheinlich keine Zuschauer in die Kinos locken. “Willst du zahlen? Dann bitte zur Kasse dort drüben! Untertitel: Aus dem Alltag am Informations-Tresen”. Etwas lang für einen Film-Titel, oder?

Modulor Mitarbeiterin Regula mit ihrem Lieblingsmaterial, dem PU-Noppenschaum

Kreativität ist für Dich …

Probleme lösen, um unpraktische Dinge zu verändern. Ich mag es gern praktisch und nicht unnötig kompliziert.

Welches Material wärst Du und warum?

Hmm? Ein Material, das wie ich wäre? Vielseitig einsetzbar, anpassungsfähig, flexibel, aber trotzdem formstabil, witterungsbeständig und unkaputtbar (kleine Schrammen und Kratzer mal ausgenommen), nicht ewig haltbar, geruchsneutral, abwaschbar und natürlich leicht ablösbar, weil ich nicht sonderlich anhänglich bin. Da fällt mir nur das Flüssiggummi von Mibenco ein. Und das ist sogar “Made in Germany”, genau wie ich. 

Modulor Verkäuferin Daniela zeigt uns ihre Lieblingsprodukte
Daniela Verkäuferin bei Modulor zeigt uns ihre Lieblingsprodukte

Welches Produkt aus unserem Sortiment in Deinen Augen absolut sinnlos/grandios?

Absolut sinnlos finde ich persönlich ja Notizzettel jeglicher Art. Da nutze ich doch einfach alte Briefe, Briefumschläge, Verpackungen oder sonstiges Altpapier mit Platz zum draufschreiben. Mit den wiederverwendbaren Powerclipper Gachuck aus Japan kann ich meine Notizzettel leicht zusammenhalten und jederzeit lösen. Ein grandioses Produkt, das ich schon in Japan kennen- und lieben gelernt habe.

Und was sollten wir sonst noch so über Dich wissen?

Dass ich mal in einer Schreibwarenabteilung landen würde, war sowas von klar. Sechs Jahre habe ich in Japan gelebt und so manche Stunden dort in Schreibwarengeschäften und Schreibwarenabteilungen der großen Kaufhäuser verbracht, immer auf Entdeckungstour, was die Japaner so alles Nützliches und Innovatives erfunden haben. Druckbleistifte, deren Mine automatisch beim Schreiben nachgeschoben wird und sich sogar langsam dreht, sodass sie immer spitz bleibt, zum Beispiel Tintenroller und Textmarker, die man wieder wegradieren kann oder Washitape – Klebeband aus Papier – das beschreibbar ist, mit tollen Mustern und Farben zum Dekorieren und Markieren, das aber rückstandsfrei wieder ablösbar ist. Einige dieser faszinierenden Produkte verkaufe ich jetzt selbst bei Modulor. Ein gutes Gefühl, dass meine vielen Stunden in Japanischen Schreibwarenläden nicht ganz umsonst waren und mich jetzt hier in Deutschland sogar beruflich begleiten.

Problem erkannt, nachgedacht und etwas entwickelt, dass das Problem löst – dieses praktische Denken der Japaner hat mich sehr beeindruckt. Jetzt treffe ich immer wieder Kunden, die ihre praktischen Ideen umsetzen wollen, dazu Material benötigen und deshalb zu uns in den Laden kommen. Da bin ich natürlich begeistert dabei. 

Beeindruckt hat mich in Japan außerdem immer, wie serviceorientiert Verkäufer dort sind. Es hat einige Zeit gedauert, bis ich verstanden habe, dass diese Haltung, genau wie die vielen praktischen Dinge des Alltags, einen Teil der japanischen Kultur ausmachen. Diese Erkenntnisse, sowie meine Erfahrungen in Japan, versuche ich auf Nipponinsider, meinem Japanblog, weiterzugeben und auch in meinem 2018 erschienenen Buch “111 Gründe, Japan zu lieben”.

Japanische Schreibwaren sind definitiv ein paar Gründe mehr.