Hylite Platten

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Eigenschaften von Hylite-Platten

Hylite ist, wie Dibond, eine Aluminiumverbundplatte mit einem Kunststoffkern und zwei dünnen Aluminiumdeckblechen. Das Besondere bei Hylite: der Kunststoffkern ist aus flexiblem Polypropylen und kann nach entsprechender Bearbeitung der Platte als Scharnier oder Gelenk verwendet werden. Ohne Bearbeitung ist die Platte, wie man es von einer Verbundplatte auch erwartet, trotz ihrer geringen Stärke außergewöhnlich biegesteif.

Polypropylen ist ein besonders leichter Kunststoff, Aluminium ein leichtes Metall; im Vergleich zu gleich großen Stahlplatten ist sie um 65%, gegenüber Platten durchgehend aus Aluminium immer noch um 30% leichter.

Verwendung von Hylite-Platten

Aufgrund des flexiblen Kerns kann man Hylite nach (linearer) Abnahme der Deckschichten als Einband für Präsentationsmappen, als Mappen-/ Ordnerdeckel - oder Etuimaterial und, durchgehend genutet, für Abdeckungen nach dem Prinzip einer Rollladentür verwenden. Man kann Hylite abkanten und kleine Kisten, Kästen, Gehäuseteile, kleine Blenden und Koffer daraus bauen, Buchstaben und andere freie Formen daraus schneiden oder Aufsteller, Displays und Schilder daraus fertigen.

Auch für Präsentationen an der Wand, wofür häufig Dibond verwendet wird, kann es als Trägermaterial für Fotografien, Zeichnungen oder Präsentationen verwendet werden. Aufgrund der geringeren Stärke sollte man Hylite allerdings nur für kleine Formate verwenden. Bei rahmenlosen Präsentationen mit Abstand zur Wand ist dann die Kante von der Seite aufgrund der geringeren Stärke der Trägerplatte noch ein wenig unauffälliger und die Präsentation noch etwas schwebender.

In der Industrie wird es außerdem als Innen- und Außenverkleidung in Fahrzeugen und für die Herstellung von Fahrradschutzblechen verwendet.

Verarbeitung von Hylite-Platten

Das Material ist nicht nur wegen seines PP-Kerns ganz besonders vielseitig form- und verformbar. Es lässt sich konventionell tiefziehen (!), außerdem bohren, schrauben, nieten, natürlich sägen, aber auch fräsen, wasserstrahlschneiden, abkanten, biegen und rundwalzen.

Beim Fräsen hat man die Möglichkeit, eine Deckschicht oder beide zu entfernen, der Kern bleibt (im Gegensatz zu der Fräskanttechnik bei Dibond) in beiden Fällen stehen. Im ersten Fall entsteht eine stabile, aber sogar mit der Hand abkantbare Platte (Fräskanttechnik), im zweiten ein in beiden Richtungen biegbares Gelenk, das aufgrund der Zähigkeit von Polypropylen dauerhafte Stabilität hat (Dauerfestigkeit RWTÜV-geprüft !). Das Fräsen von Nuten sollte maschinell gemacht werden, ein Einschneiden der Deckschichten mit einem Cutter ist sehr mühsam und nicht zu empfehlen.

Die Oberfläche kann mit selbstklebenden Folien kaschiert werden, man kann die Platten im Siebdruckverfahren bedrucken, sie mit entsprechenden Maschinen stanzen und prägen. Hylite kann im Gegensatz zu Dibond auch mit Niedertemperaturlack pulverbeschichtet werden.

Für das Kleben des Plattenmaterials eignet sich doppelseitige Klebefolie, doppelseitiges Klebeband oder Metallkleber für Aluminium.

Zum Trennen von Hylite eignen sich Platten-, Kreis- oder Stichsäge, aber auch eine elektrische Schlagschere. Kurvenschnitte können mit der Dekupiersäge oder bei höheren Ansprüchen mit CNC-gesteuerten Fräsmaschinen oder per Wasserstrahl ausgeführt werden. Bohren lässt sich das Material gut mit einem Metallbohrer. Hylite sollte, vor Regen und Spritzwasser geschützt, liegend gelagert werden.