
Modulor x ArtConnect Open Call: Unsere Highlights
Vielleicht hast Du mitbekommen, dass wir vor einigen Wochen gemeinsam mit dem Kunstnetzwerk ArtConnect einen Aufruf gestartet haben. Und zwar haben wir dabei Student*innen aufgefordert, Projekte zum Thema âMaterial Hybridsâ einzureichen. Digital oder analog, war dabei egal. Wichtig war uns, dass die Arbeiten mindestens zwei Materialien in Kombination oder GegenĂŒberstellung zeigen.
Die Top 3 unseres Open Calls wurden bereits im November gekĂŒrt. Ein ausfĂŒhrliches Feature zum Gewinnerprojekt gibts hier. Weil wir aber dermaĂen baff waren ĂŒber das hohe Niveau der Einreichungen und uns die Wahl unserer Favoriten offen gesagt saumĂ€Ăig schwergefallen ist, haben wir uns Folgendes ĂŒberlegt: Wir möchten Dir hier nicht nur unsere Zweitplatzierten prĂ€sentieren, sondern noch einige Arbeiten mehr. Hier sind 7 NachwuchskĂŒnstler*innen und Arbeiten, die herausgestochen und uns aus verschiedensten GrĂŒnden im Kopf geblieben sind.
*bei den Texten zur jeweiligen Arbeit handelt es sich um AuszĂŒge aus den KĂŒnstler*innen-Statements, die wir ĂŒbersetzt haben. Es empfiehlt sich, die Originaltexte in voller LĂ€nge zu lesen! Hierzu einfach auf den jeweiligen Button klicken.
ArtConnect Open Call Material Hybrids â unsere Highlights

I. Irresistible by Eva Wang,
Glasgow School of Art
Magnetismus als praktisch unwiderstehliche Kraft, die Gestalt der Iris als Sehnsucht, geformt aus Eisenpulver, das Licht als Anziehungskraft – diese Fotoserie zeigt den Prozess, wie die Iris durch Licht angezogen und gleichzeitig beschĂ€digt wird.
âMy photographs and object explore irresistible desire or impulse to get close to the attractive, forms that could hurt us emotionally.âÂ


II. Carbon copy von Leila Wallisser,
Kunsthochschule Berlin WeiĂensee
Wir prĂ€sentieren: unseren ersten Platz 2. Herzlichen GlĂŒckwunsch!
âHow can I add value to discarded resources?â
Wie kann ich den Wert weggeworfener Ressourcen erhöhen? Die Materialstudien konzentrieren sich auf die Integration von natĂŒrlicher Ăsthetik in den vom Menschen verursachten Abfall. Die spielerische Kombination von ĂŒblichen Haushaltsprodukten und biologisch abbaubarem Harz soll den Betrachter dazu provozieren, den Wert unserer Ressourcen und die Folgen unserer Beziehung zur Natur zu hinterfragen.



III. The dancer and the butcher
von Abie Franklin,
Kunsthochschule Berlin WeiĂensee
Die Erforschung des Wesens von Fleisch und seiner unterschiedlichen sozialen und anthropologischen Bedeutung. Ein groĂer Teil dieser Arbeit dreht sich um die MaterialitĂ€t. Die Arbeiten bestehen hauptsĂ€chlich aus gefundenen StĂŒcken menschlichen Abfalls (hauptsĂ€chlich Plastik und Gewebe) sowie Industriefilz. Das laufende Projekt wird durch den Befall von Fleisch mit Mikroplastik im AnthropozĂ€n und seine unbekannten Auswirkungen inspiriert.
âDieses Werk erforscht die Kluft zwischen den begehrtesten Konsumobjekten und jenen, die als wertlos gelten.â


IV. Material hybrids
von Amalia Flarakou,
Royal College of Art, London
Und noch eine Zweitplatzierte! Gratulation!
Ich versuche AlltĂ€gliches wie MĂŒll fotografisch einzufangen. Die Bilder werden dann auf den Vinylkleber gedruckt, der auf das Aluminium geklebt wird. Dadurch entsteht eine sehr glatte OberflĂ€che, die Fotos auf dem Vinyl sind halbtransparent, und die reflektierende OberflĂ€che des Aluminiums verstĂ€rkt die Farben im Bild. In Kombination erscheinen alle Materialien als eine Form und werden zu einem Materialhybrid.



âBei der Kreation von Materialhybriden geht es mir darum, aus zwei erkennbaren Materialien eine neue Form zu erzeugen, die in der RealitĂ€t nicht ganz existiert. Ich finde die Kombination von Aluminium und Kunststoff spannend, weil beides vertraute Ăsthetiken des alltĂ€glichen, modernen Lebens sind. â
V. Polariser von Rory Malone,
IADT Dublin
âPolariser ist eine Videoarbeit, die das Unsichtbare und Sichtbare erforscht. â
Diese Arbeit entstand wĂ€hrend dem ersten COVID-19-Lockdown, als ich keinen Zugang zu den AtelierrĂ€umen hatte. Ich habe zwei alte Computer auseinandergerissen, um diesen Effekt zum Laufen zu bringen. Diese Arbeit untersucht gefundenes Material auf eine Art transformative Weise. Die Materialien, die ich dafĂŒr verwendet habe, waren eine PlastiktĂŒte und zwei alte Computer.


VI. Fail play von Izabela Adamczyk,
University of Arts Poznan
Die Arbeit „Fail play“ beschĂ€ftigt sich mit FeminitĂ€t im Sport. Ich nutze das Thema Sport, um die Idee von Gleichheit zu untergraben. Ebenso interessiert mich der Einfluss des modernen Sports auf moderne Frauenbilder.
Indem ich abwechselnd in die Biologie und die Kultur dieser Welt eintauche, lege ich die komplexe Geschichte, Strukturen und Ziele von Frauen im Sport dar.
âBased on medical knowledge in the field of sport physiology, Iprove that sport is not entirely neutral and democratic.â

Skulptur eines HormonmolekĂŒls


VII. Finding the value in daily life objects
von Damla Ruzgar,
Köln International School of Design / TH Köln
Wie wĂ€re es, wenn wir die Dinge, die GegenstĂ€nde des tĂ€glichen Lebens sind, aus der Perspektive der Kunst betrachten wĂŒrden? Kann Kunst unbedeutende Dinge wertvoll machen? Können wir die Materialien wertschĂ€tzen, ohne mit ihnen zu spielen?Â



Ein Dickes Danke an ArtConnect und an all die KĂŒnstler*innen fĂŒr die vielen grandiosen Einsendungen!đ