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Furniere

Auf dieser Seite finden Sie allgemeine Informationen zu Furnierholz. Wir möchten Sie mit diesem Wissen bei der gezielten Auswahl Ihrer Projektmaterialien unterstützen. Sie wissen bereits, welche Produkte aus Furnierholz Sie benötigen?

Furniere sind dünne Holzblätter, die vom entrindeten Baumstamm geschält oder gesägt werden. Bereits vor rund 5000 Jahren hatte man im alten Ägypten die Notwendigkeit zur effizienten Nutzung von edlen Hölzern erkannt. Sie schnitten Holz in feine Brettchen und furnierten Möbel für repräsentative Zwecke damit. Einen Hinweis für die antike Nutzung von Furnieren fand man Anfang des 20. Jahrhunderts im Grab Tutanchamuns. Der Begriff „Furnier“ wird aber erst seit 400 Jahren verwendet. Er ist vom französischen Wort „fournir“ für „bestücken“ abgeleitet

Eigenschaften und Verwendung

Die Anwendung von Furnieren aus dekorativen Gründen war der ursprüngliche Grund für die Nutzung von dünnen Blättern aus Holz. Heute finden sie auch bei der Produktion von Holzwerkstoffen wie Furniersperrholz, Lagenholz oder Schichtholz Verwendung. Die Eigenschaften der Furniere sind mit der Qualität der Holzart vergleichbar, aus dem sie produziert werden. Nadelholzfurniere werden dicker geschnitten als Laubholzfurniere. Man unterscheidet entsprechend des Herstellungsprozesses Schäl-, Messer- und Sägefurniere. Im Kontext ihrer Anwendung werden Absperr-, Deck- und Unterfurniere klassifiziert.

Tabelle: Übliche Furnierstärken

Furnierart

Stärke

Schälfurniere

0,5 – 4 mm

Messerfurniere

0,4 – 1,9 mm

Sägefurniere

1 – 5 mm

Deckfurniere

0,5 – 0,75 mm (Laubholz)

0,85 – 1 mm (Nadelholz)

Absperrfurniere

1,5 – 3,5 mm

Unterfurniere

0,65 0,8 mm

Vor dem Schälen des Holzes wird der Baumstamm gekocht, die Rinde entfernt und das Rundholz drehbar eingespannt. Anschließend rotiert der Stamm wie eine Welle. Messer werden gegen das Holz geführt und schälen kontinuierlich ein Band mit einer Dicke zwischen 0,5 - 4 mm. Bewegt man das Schälmesser radial wie bei einem Bleistiftspitzer zum Holz, entstehen Furniere mit einer besonderen Maserung (Kunstfurniere). Schälfurniere kommen insbesondere bei der Herstellung von Holzplattenwerkstoffen zum Einsatz. Deckfurniere werden vor allem aus Buche, Birke und Ahorn geschält.

Im Gegensatz zu den Schälfurnieren bleibt beim Messern oder Sägen des Holzes die natürliche Maserung erhalten. Das Werkzeug wird entlang der Achse des Stamms durch das Holz gezogen und trennt das Holzblatt ab. Den Vorgang kann man mit dem Hobeln vergleichen. Sägen ist das älteste Verfahren zur Furniererzeugung. Hier wird auf den Kochvorgang zur Erweichung des Holzes verzichtet. Das Furnier behält seine natürliche Farbe, kann aber nicht so dünn geschnitten werden wie beim Messern. Zur Gewinnung von hochwertigen Furnieren aus harten Edelhölzern kommt in der Regel nur das Sägeverfahren zum Einsatz. Der Zeitaufwand ist vergleichsweise hoch, so dass Sägefurniere teurer sind. Allerdings sind sie rissfrei und finden nach wie vor für hochwertige Holzprodukte, Musikinstrumente und Restaurationsarbeiten Verwendung. Messerfurniere sind hingegen günstiger, aber auch weniger wertvoll. Sie werden meist als sichtbare Schicht auf billige Holzwerkstoffe wie beispielsweise Sperrholz (Absperrfurnier) aufgebracht. Unterfurniere werden unter Deckfurnieren aufgebracht, um die Neigung zur Rissbildung bei noch vorhandenen Spannungen im Holz zu verringern.

Das Biegefurnier ist eine besondere Form eines Furnierholzes. Es entsteht durch Aufkleben eines besonders dünnen Furnierblattes auf eine Papierschicht. Der Werkstoffverbund ist überaus flexibel und kann für den Modellbau in sehr kleinen Radien gebogen werden.

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