Lampenbau

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Wie baue ich mir selbst eine Lampe bzw. Leuchte?

Zum Einstieg: Was ist der Unterschied zwischen einer Leuchte und einer Lampe? Die Lampe ist das Leuchtmittel und im Wohnzimmer hängt oder steht eine Leuchte. Auch wenn umgangssprachlich häufig vom "Lampenbau" die Rede ist, so geht es den meisten wohl eher um den Bau einer "Leuchte".

Man könnte meinen, "Leuchtenbau, das ist nicht schwer, da nimmt man einen Fassungsring und einen normalen Stahlring, fasst damit ein Stück Papier ein und fertig" – dem ist nicht so. Der Bau eines Lampenschirmes erfordert exaktes Arbeiten und Übung, und nicht umsonst gibt es (noch) Handwerksbetriebe, die sich auf die Fertigung von Lampenschirmen und die Instandsetzung solcher spezialisiert haben. Trotzdem: Eine Leuchte zu bauen macht Spaß und die Möglichkeiten sind vielfältig.

Welches Material benötige ich für den Bau einer Leuchte?

Eine große Zahl an Materialien aus unserem Sortiment kommen für den Lampenschirmbau in Frage: Japanische Papiere, Kunststofffolien, selbstklebende, durchscheinende Trägerfolie, Fasernseide, Silikonplatte, Stoff, Lochblech, Streckgitter, Kupferfolie, satiniertes Acrylrohr, farbiges Acryl und so weiter.

Neben fertigen Lampenschirmgestellen kann man Fassungsringe und Stahlringe zu Lampenschirmen verarbeiten. Hierbei erhält man zahlreiche Variationsmöglichkeiten; Man kann Ringe gleichen oder verschiedenen Durchmessers kombinieren und erhält so Leuchten mit parallelen Seiten oder konische Formen. Außerdem kann man röhrenförmige Leuchten aus drei oder mehr Ringen fertigen und rechteckige Ringe erweitern die Möglichkeiten zudem.

Welche Möglichkeiten zum Leuchtenbau gibt es?

(1) Die einfachste Variante ist, man nimmt ein fertiges Lampenschirmgestell und wickelt ein schönes, buntes Papier darum, das man an die Metallringe oben und unten klebt. Das Bespannpapier kann dabei sehr dünn sein, da die Konstruktion durch das Gestell gehalten wird. Nachteilig hierbei ist, dass der Schirm ohne Folienverstärkung recht anfällig für Risse ist und dass die senkrechten Streben des Lampengestells durchscheinen, insbesondere bei dünnen Papieren in hellen Farben.

(2) Baut man eine Hängeleuchte, gefällt es einem unter Umständen auch, nur einen Fassungsring oben zu verwenden und den Bezugsstoff wie einen Vorhang an dem Ring zu befestigen.
Die Fassungsringe (rund und quadratisch) können auch derart verwendet werden, dass man den äußeren Ring mit einer Zange entfernt. Die nun freistehenden Streben können dann als „Aufhängebügel“ verwendet werden, nachdem man den Lampenschirm geschlossen und (an den richtigen Stellen) gelocht hat.

(3) Um aus zwei Ringen einen stabilen Lampenschirm zu bauen, benötigt man ein steifes Material, das den Schirm in Form hält (oder man verzichtet ganz bewusst darauf, weil man eine knittrige, lampionähnliche Leuchte mit Papierschirm haben möchte). Um den Bezugsstoff zu stabilisieren, verwendet man eine transparente oder transluzente Trägerfolie, die man oben und unten um die Ringe klebt und die, je nach Stärke der Folie, auch bei größeren Leuchten die nötige Stabilität bringt.
Als Lampenschirmfolie taugen eine Reihe von Folien; meistens werden selbstklebend ausgerüstete, transluzente Folien verwendet, da sie das Licht diffus und somit gleichmäßiger machen. Je stärker die Trägerfolie, desto stabiler die Leuchte, aber umso mehr Licht schluckt sie auch.

(4) Da das Verkleben von Ringen und Schirm recht schwierig ist und eigentlich vier Hände erfordert, startet man seinen ersten Lampenbauversuch am besten mit einem fertigen Lampengestell. Eine Trägerfolie lässt sich hier einfacher, durch die senkrechten Streben auf Abstand gehalten, an den Ringen oben und unten befestigen. Die senkrechten Streben haben allerdings gegenüber der Bauweise mit Ring oben und unten einen gravierenden Nachteil: Sie werfen von innen Schatten auf den Schirm und sind von außen sichtbar. Deshalb entfernen manche Profis die senkrechten Streben nach Fertigstellung mit einem Seitenschneider – sie dienen hier nur als Baustützen während des Lampenbaus, danach werden sie entfernt.

Was muss ich beim Leuchtenbau noch beachten?

Zuschnitt des Lampenschirms: Zunächst gilt es, das Bezugsmaterial auf die richtige Größe zuzuschneiden. Das ist bei eckigen und zylindrischen Formen vergleichsweise einfach, da man bei eckigen Formen messen und bei zylindrischen Formen mit dem Formelklassiker M = d x Pi x h (Durchmesser multipliziert mit Pi, multipliziert mit der Höhe) die Außenfläche M berechnen kann. Bei konischen Formen wird es anspruchsvoller, mit den Suchworten „Lampenschirm Abwicklung“ wird man im Internet fündig.

Verklebung: Benutzt man eine Trägerfolie in Kombination mit einem Stoff oder einem Papier, das man auf die Folie kaschiert, so reicht es aus, die Trägerfolie oben und unten bündig mit den Ringen abschließen zu lassen und nur das Bezugsmaterial (also Stoff, Papier ...) um den Ring zu schlagen und zu verkleben. Für diese Verbindung sind Weißleim und in erster Linie transparentes, doppelseitiges Klebeband (zum Beispiel Spezial-Doppelklebeband, transparent oder Doppelseitiges Klebeband Orabond 1397) zu empfehlen. Damit sich das Material leichter umschlagen und ohne Faltenbildung verkleben lässt, sollte der Rand regelmäßig dreieckig eingeschnitten, beziehungsweise mit gezackten Klebelaschen versehen werden.

Temperaturbeständigkeit: Je nach Temperaturabgabe des verwendeten Leuchtmittels sollte man auf eine ausreichende Wärmeabführung und einen ausreichenden Abstand von Leuchtmittel zu (ggf. temperaturempfindlichem, im Idealfall nicht brennbarem) Bezugstoff achten, denn: Nicht nur die mittlerweile auf eine Insel verbannten Glühbirnen wurden heiß, auch Halogenlampen und ebenfalls (etwas weniger zwar) LEDs entwickeln Hitze. Nur die Energiesparlampen, aufgrund ihrer surrealen Form von manchen Krüppellampen genannt, werden – von Hochleistungs-Energiesparlampen einmal abgesehen – höchstens warm.

PS: Wem das Selberbauen einer Leuchte nun doch zu anstrengend ist, der sollte einen Blick auf unsere fertigen Leuchten werfen.